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M wie Mediznische Grundversorgung

Je jünger das Kind, umso wichtiger ist der regelmäßige Besuch bei der*dem Ärztin

Im Vergleich zu anderen Ländern sind Kinder und Jugendliche in Deutschland medizinisch gut versorgt. Doch 15 Prozent der deutschen Kinder sind übergewichtig und jedes fünfte Kind ist psychisch auffällig. So lauten die erschreckenden Ergebnisse der bundesweiten Kindergesundheitsstudie, die Wissenschaftler des Robert-Koch-Instituts jüngst veröffentlicht haben.

Eltern sind für ihre Kinder Vorbilder

Lachen ist die beste Medizin. Diese alte Weisheit gilt auch für junge Menschen. Kindern hilft eine positive Lebenseinstellung, Krisen und Krankheiten zu vermeiden und besser zu überwinden. Genauso wichtig – und manchmal unmittelbar damit verbunden – ist die Vorbildfunktion der Eltern. Eltern haben die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie mit ihrem eigenen Verhalten dazu beitragen, die Gesundheit ihrer Kinder zu fördern oder nicht. Eltern haben Einfluss darauf, was ihr Kind isst, ob es sich viel an der frischen Luft bewegt oder überwiegend vor dem Fernseher und Computer sitzt. Sie bestimmen, wie Konflikte in der Familie gelöst werden, ob mit Worten oder Gewalt. Eltern können darauf achten, dass sich ihre Kinder mindestens zweimal am Tag die Zähne putzen.

Bei ihren nicht immer leichten Aufgaben erhalten Eltern Unterstützung über die medizinische Grundversorgung. Wenn es um Fragen der Vorbeugung von Gesundheitsrisiken, dem Behandeln von Krankheiten, konkrete Gesundheitstipps oder allgemein um gesundheitliche Aufklärung geht, kann ihnen der*die Haus- oder Kinderärzt*in weiterhelfen. Doch manchmal sind gesundheitliche Probleme vielschichtiger, haben Ursachen oder Auswirkungen auf andere Bereiche des Lebens. Dann ist es gut, wenn sich Eltern zusätzliche Hilfe bei psychosozialen Beratungsstellen (Krise) oder Selbsthilfegruppen (Selbsthilfe) holen.

Auf die Gesundheit seiner Kinder zu achten, bedeutet also nicht, einfach nur regelmäßig mit ihnen zum*zur Ärzt*in zu gehen. Trotzdem gehört der regelmäßige Arztbesuch unbedingt dazu. Er ist umso wichtiger, je jünger das Kind ist. Der*die Ärzt*in kennt die Tochter oder den Sohn im besten Fall von Geburt an, er kann Krankheiten und Fehlentwicklungen so rechtzeitig erkennen. Gerade vor und nach der Geburt eines Kindes können Eltern auch die Unterstützung einer Hebamme hinzuziehen. Sie gibt alltagstaugliche Ratschläge zu gesunder Lebensführung und hilft über Unsicherheiten mit dem Baby in den ersten Monaten hinweg. Mit der Unterstützung von Kinderärzt*in und Hebamme im Rücken gewinnen Eltern Sicherheit, um gut für die Gesundheit ihres Kindes zu sorgen.

Vorsorgeuntersuchungen geben Eltern Sicherheit

Aus diesem Grund gehen auch die meisten Eltern mit ihren Kindern regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen. Denn dort wird genau hingesehen: Wie entwickelt sich das Kind körperlich und psychisch? Wie spricht es, wie bewegt es sich? Die Vorsorgeuntersuchungen – kurz „U“ genannt – geben Eltern Sicherheit und unterstützen sie darin, ihr Kind bestmöglich zu fördern. Im Land Mecklenburg-Vorpommern bieten die Kinder- und Jugendärztlichen Dienste der Gesundheitsämter in Ergänzung zu vorhandenen Vorsorgeangeboten zusätzliche Untersuchungen zur Früherkennung an: in Kindergärten und Tagespflegeeinrichtungen, beim Schuleintritt sowie während der Schulzeit in der vierten und achten Klasse sowie jährlich an Förderschulen.


Info

* www.kindergesundheit-info.de – Auf dieser Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Eltern und Fachkräfte umfassende Informationen zum Thema Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

* Informationen zu Familienhebammen finden Sie unter www.familienhebammen-in-mv.de.